Mittwoch, 28. Dezember 2016

Nachtrag: Die Reise

27.12. 2016: Es ist 06:00 „Benalla-Zeit“ und ein Gekreische wie ich es so nur aus Besuchen diverser Zoologischer Gärten und deren Vogelhäuser kenne weckt mich viel zu früh. Das Gezwitscher mir unbekannter Vögel ist schöner als jeder Wecker und erinnert mich an das Gequake unserer Frösche in unserem Teich in Südhorsten. Leider habe ich lediglich 4 Stunden geschlafen. Dies jedoch sehr gut. Die Schlafstätte war ein durchgesessenes Sofa im Haus des polnischen Teams, welches jedem tiefer gelegten Opel Manta alle Ehre gemacht hätte.

Jetzt von vorne:
Am 25. Ist die Nacht sehr früh zu Ende. Schon um 06:00 fahren wir in Lörrach ab. Außer Anne begleitet mich die ganze Familie in Uwe`s Auto mit dem LÖ-Kennzeichen. Uwe`s Auto haben wir genommen, weil ich nicht gleich am Rheinfelder Zoll gefilzt werden wollte. Handfunkgerät, Flugdatenrekorder, PDA, Zweithandy, 2 Endanflugrechner sowie 2 Laptops waren im Gepäck verteilt. Ja, 2 Laptops, weil es der Alte nicht geschafft hat die Software zum Auslesen des etwas älteren Flugdatenrekorders auf das neue Laptop aufzuspielen. Es gab auch keine aktuelle Software.Ich möchte rechtzeitig in Zürich sein und das waren wir auch. 
Die Dame am Check in prüft meine Daten. Bei der Abgabe erwähne ich noch, dass ich wegen der Teile eigentlich eine Kontrolle erwarte.
Es hat aber ohne Probleme funktioniert. Die Koffer wurden auch gleich bis Melbourne durchgecheckt. Ich bekam jedoch lediglich eine Bordkarte für das erste Leg bis Abu Dhabi. Auf meinen Einwand meinte sie, das sei so schon okay.
Während des Wartens kamen mir dann die ersten Zweifel. Die bestätigten sich, als ich von zwei andere Reisende die auch nach Melbourne wollten, erfuhr, dass sie auch schon die Bordkarten für das zweite Leg von Abu Dhabi nach Melbourne hätten. Am Bordingschalter des Gates war es nunkein Problem, mir die entsprechende Karte auszudrucken.
Dann folgte der erste Hüpfer mit 6:30 Flugzeit von Zürich nach Abu Dhabi. Ca. 3 Std Groundtime in Abu Dhabi wurden genutzt um diverse WhatsApp auf den Weg zu bringen. 
Dann kam das zweite Leg. 12:30 im A 380 von Abu Dhabi nach Melbourne. Ein 8–10–Stundenflug im Segelflugzeug ist angenehmer und kurzweiliger. Es gab „All you can eat“; die letzte Mahlzeit habe ich verweigert, ich kam mir vor wie ne Weihnachtsgans. 
In Melbourne angekommen, ging ich gleich zum ersten Geldautomaten. Dem Rat meiner Tochter folgend habe ich entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten, keine australischen Dollars von zu Hause aus mitgenommen. 
Es ist gerade mal 4 Wochen her, dass ich den Englischtest mit Level 4 für den Flugfunk erfolgreich hinter mich gebracht habe, aber vor dem Geldautomaten fragt man sich dann schon warum da welche Begriffe stehen. Auf jeden Fall hat der Automat nach dem Drücken diverser Tasten und nach gefühlten 4 Minuten Eieruhr den Vorgang ohne das Geld auszuspucken, abgebrochen. 
Die Tante am Schalter der gleichen Bank ca. 100 m weiter konnte mir auch nicht helfen. Der nächste Automat war dann gnädig und ich hatte die ersten australischen Dollars in der Hand. 
Dann kam Zoll und die Spannung stieg schon etwas. Im Flugzeug mussten wir schon einen „Einfuhrschein“ mit diversen Daten ausfüllen. Wegen der diversen „elektronischen“ Bauteile habe ich angekreuzt dass ich Waren im Wert jenseits von 900 australischen Dollars dabei hätte.
Die Dame bei der „Vorprüfung“ ergänzte meine Abgaben und machte einen ganz dicken Kreis um besagtes Kreuz. Dann nahm ich mein Gepäck in Empfang und stellte mich beim zweiten Zollkontrollbereich an. Auf Grund meines „Einführscheines“ wurde ich dann zum dritten Bereich geleitet und von einer Dame in Empfang genommen. Auf ihre Frage nach den Gütern, erklärte ich ihr, dass ich Teilnehmer auf der WM wäre und u.a. Ersatzgeräte für das deutsche Team dabei hätte. 
Ich versicherte ihr, dass ich die Teile nach dem Wettbewerb wieder mit nach Deutschland nehmen würde. Danach bedankte sie sich dafür, dass ich das Kreuz gemacht hätte, wünschte mir einen schönen Aufenthalt in Australien und viel Erfolg beim Wettbewerb und lies mich ziehen. 
Das hätte ich in der freundlichen Art nicht erwartet.
Jetzt noch eine Telefonkarte besorgen und dann zum Parkhotel gegenüber dem Terminal. Da wollte der Autovermieter warten, den ich dann anrufen sollte.
Am Automaten mit den Telstra-Sim-Karten stehen dann meine Englisch Kenntnisse erneut auf dem Prüfstand. Da werden irgendwelche Codes verlangt. Der erste Versuch misslingt. Als ich mich vom Automaten abwende sehe ich Christoph vom polnischen Team mit seinem Sohn. Auch sie sind auf dem Weg nach Benalla und brauchen Sim-Karten. Gemeinsam schaffen wir es nach mehreren Versuchen dem Automaten 3 Karten zu entlocken. Ich biete ihnen an, sie mit nach Benalla zu nehmen. Ich hatte noch keine Schlafmöglichkeit für die Nacht und könnte bei ihnen übernachten. Es seien noch nicht alle ihres Teams da. Das nennt man neumodern glaube ich eine Win-Win-Situation.
Jetzt aber ab zum Parkplatz. Als ich vor dem Parkhotel stehe, stelle ich fest, dass mein Handy mit der noch deutschen Sim-Karte kein Netz hat. Alle Versuche dies zu ändern schlugen fehl. Also schnell die neue Telstra-Karte rein.... Aber schnell ist nicht.... Die Anmeldeprozedur verlangt viel Auskunft und scheitert letztendlich an der Adresse. Alle drei sind wir mit dem Versuch des Log-In beschäftigt. Ohne Handy klappere ich die Fahrzeuge auf dem Parkplatz ab. Ich habe die Hoffnung irgendein Schild von vanandute-hire zu finden. Nichts. In der Verzweiflung haue ich das nächste Pärchen an, welches mir über den Weg läuft. Are you Australiens or Tourists
Es waren Australier und nach 10 Min hatten wir mit ihrer Hilfe den Vermieter des Fahrzeuges gefunden. Nach Erledigung der Formalitäten machten wir uns auf den Weg nach Benalla.
Dort hat mich das polnische Team sehr freundschaftlich aufgenommen. Gemeinsam haben wir noch versucht meine Handys zu aktivieren. Das Ersatzhandy mit meiner deutschen Sim Karte und mein aktuelles Handy mit der neuen australischen Karte. Es gelang nicht. Nach dem obligatorischen Bier und einer Dusche ging es dann ab auf das Sofa.

PS: Die Aktivierung der australischen Sim-Karte, die bei Christoph und dessen Sohn keine 10 min dauerte, erfolgte bei mir erst nach 4 Stunden. Alles wird gut!


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