Samstag, 31. Dezember 2016

Samstag, 31.12.



Erstes Teamfrühstück:                                                                                                                           Das Bild erinnert mich an Supertramp: Breakfast in Amerika




Das Basteln geht weiter:                                                                                                                                                                                                  Einbau des LX 9050 in das hintere Panel. Eine Leihgabe von Michael Seischab,    LX Avionik



16980 km Kurs 313° bis Rinteln!





 


 Tocumwal



Benalla mit dem Flugplatz im Hintergrund

 Zufrieden nach dem ersten Flug Down Under!
Sylvester !                                       10 Stunden vor Germany

Frohes neues Jahr

Unsere temporären Wahlaustralier sind uns jetzt schon ins neue Jahr 2017 vorausgeeilt...
Euch allen einen guten Start und wir sind gespannt, was 2017 so für und bereit hält 😄

Freitag, 30. Dezember 2016

Freitag, 30.12.


Sie haben gesagt, dass es um diese Jahreszeit nicht regnet in Benalla:


Die Zufahrt zum Platz, 20 cm hoch steht das Wasser


Die Gummistiefel sind zu Hause

Donnerstag, 29. Dezember 2016

Flugzeugaufbau in Benalla



Donnerstag, 29.12.:

Um 11:00 kam unser lange ersehnte Container am Flugplatz in Benalla an.
Gleich nach dem Abladen des Containers begannen wir mit der Montage der Flugzeuge.








































  

Gegen 17:00 waren drei Flieger aufgebaut und vom Schmutz befreit. 






Nachdem die Flieger an ihren Positionen standen und verzurrt waren, haben wir noch den für uns geplanten klimatisierten Büroraum in Augenschein genommen.



Flugzeugabholung in Melbourne



Mittwoch, 27.12.:

Früh um 05:30 ging der Wecker und eine halbe Stunde später waren wir, Matthias Sturm und ich, auf dem Weg nach Melbourne.
Walter Eisele und Abi Kiessling waren in den Morgenstunden in Melbourne gelandet.
Um 09:00 wollten wir uns bei der Spedition im Hafengebiet treffen, unsere Container mit den Flugzeugen checken und dann entscheiden wie es weitergeht.
Da die beiden Anhänger von Michael und Thomas stümperhaft aus dem Container entladen wurden und dabei die Vorrichtung zur Befestigung der Anhänger teilweise beschädigt wurde, war angedacht die beiden Anhänger sowie den dritten Anhänger nun ganz normal nach Benalla zu ziehen.

Kurz vor 09:00 waren Matthias und ich bei der Spedition und begannen mit der Besichtigung.
Die Anhänger sahen dem ersten Anschein nach alle gut aus.
Dann öffneten wir unseren Container. Von der „klinischen Reinheit“ beim Verpacken war nichts mehr zu sehen. Überall schwarzer grobkörniger Staub. Wir inspizierten die Flugzeuge und dokumentierten kleinere Schäden bzw. Schrammen. Dann kontrollierten wir  die Verzurrung, korrigierten diese an einigen Stellen und verschlossen ihn.

Gegen 10:00 mitten in der Kontrolle trafen dann auch Abi und Walter mit ihrem Mietfahrzeug sowie zwei Mitglieder aus Benalla mit einem weiteren Zugfahrzeug ein.

Nach kurzer Begrüßung ging die Kontrolle weiter. Bald standen dann die Anhänger auf dem Hof der Spedition. An einem der kleineren Anhänger mussten wir für den Transport im Container die Deichsel demontieren. Deren Montage dauerte dann etwas länger, da wir zunächst die Schrauben nicht fanden. Als sie gefunden waren ging es an die Montage. Wie üblich war halt an einer der Schrauben der Gewindeansatz etwas beschädigt. Und das kostete Zeit.



Mitten in der ganzen Aktion hat uns dann unser australischer Segelflieger erklärt, dass wir für Fahrten mit unseren Anhängern auf den Straßen eine Sondergenehmigung bräuchten.
Auf meine etwas zynische Frage, ob man dafür auch wieder 14 Tage bräuchte meinte er dann, dass dies nur eine Formsache sei. Tatsächlich war dann die Mail mit der Genehmigung zur Abfahrt auch da. Diese gilt nur 7 Tage und muss dann wieder beantragt werden...

Und dann war da noch die Sache mit der Beleuchtung. Mein Van hat tatsächlich eine 7-polige Kupplung deutscher Norm. Einer der Anhänger hatte noch den alten 7-poligen Stecker. Es passte und funktionierte! Super!
Bei den beiden anderen Anhängern gab es Schwierigkeiten. Unsere Adapter gingen von der australischen Autobuchse zum 7-poligen Anhänger-Stecker. Es waren aber 13 polige Stecker montiert. Unser australisches Team begab sich auf die Suche nach einem passenden Adapter.

 
Nach längerer Wartezeit kamen sie dann mangels eines passenden Adapters mit einer Rücklichtanlage die man hinten an den Anhänger hätte hängen können. Dazu hätte man aber
noch deren Kabel verlängern müssen.
Wir haben dann einfach die Stecker um montiert. Da die Farben der Kabel natürlich wie immer nicht genormt waren, hatten wir auch damit Probleme.




Um 16:00 fuhren wir los. An einem Anhänger brannten ein Rücklicht wenn man auf die Bremse trat und eine Bremsleuchte wenn man das Licht anmachte. Beim anderen Anhänger war das Bremslicht okay, aber die Blinker verkehrt. Da bei mir alles funktionierte, war ich der letzte in der Kolonne.
Wir kamen nicht weit. Auf der Autobahn, noch im Stadtgebiet pendelte etwas an Walters Auto. Bevor wir reagieren konnten, löste es sich und zerspratzelte unter dem Anhänger. Die komplette linke Beleuchtung samt der Nummernschildhalterung hatte sich verabschiedet. Nachdem wir Nummernschild und Reste eingesammelt hatte ging es weiter.



Keine 5 Minuten später war der nächste Stopp angesagt. Walters Auto, seit der Übernahme gerade mal 50 km auf dem Buckel meldete „Low on Fuel“. Beim Hubschrauber heißt  es da so schnell wie möglich zu landen! Also fuhren wir runter von der Autobahn und zur nächsten Tankstelle. Der Tank war tatsächlich leer und das obwohl die Tankuhr kurz zuvor noch „voll“ anzeigte.



Um 20:00 waren wir dann endlich ohne weitere „Events“ in Benalla. Nach dem Abhängen der Anhänger, dem Verstauen des Gepäcks und dem Bezug der Zimmer, ließen wir den Abend beim Chinesen ausklingen.

Mittwoch, 28. Dezember 2016

Nachtrag: Die Reise

27.12. 2016: Es ist 06:00 „Benalla-Zeit“ und ein Gekreische wie ich es so nur aus Besuchen diverser Zoologischer Gärten und deren Vogelhäuser kenne weckt mich viel zu früh. Das Gezwitscher mir unbekannter Vögel ist schöner als jeder Wecker und erinnert mich an das Gequake unserer Frösche in unserem Teich in Südhorsten. Leider habe ich lediglich 4 Stunden geschlafen. Dies jedoch sehr gut. Die Schlafstätte war ein durchgesessenes Sofa im Haus des polnischen Teams, welches jedem tiefer gelegten Opel Manta alle Ehre gemacht hätte.

Jetzt von vorne:
Am 25. Ist die Nacht sehr früh zu Ende. Schon um 06:00 fahren wir in Lörrach ab. Außer Anne begleitet mich die ganze Familie in Uwe`s Auto mit dem LÖ-Kennzeichen. Uwe`s Auto haben wir genommen, weil ich nicht gleich am Rheinfelder Zoll gefilzt werden wollte. Handfunkgerät, Flugdatenrekorder, PDA, Zweithandy, 2 Endanflugrechner sowie 2 Laptops waren im Gepäck verteilt. Ja, 2 Laptops, weil es der Alte nicht geschafft hat die Software zum Auslesen des etwas älteren Flugdatenrekorders auf das neue Laptop aufzuspielen. Es gab auch keine aktuelle Software.Ich möchte rechtzeitig in Zürich sein und das waren wir auch. 
Die Dame am Check in prüft meine Daten. Bei der Abgabe erwähne ich noch, dass ich wegen der Teile eigentlich eine Kontrolle erwarte.
Es hat aber ohne Probleme funktioniert. Die Koffer wurden auch gleich bis Melbourne durchgecheckt. Ich bekam jedoch lediglich eine Bordkarte für das erste Leg bis Abu Dhabi. Auf meinen Einwand meinte sie, das sei so schon okay.
Während des Wartens kamen mir dann die ersten Zweifel. Die bestätigten sich, als ich von zwei andere Reisende die auch nach Melbourne wollten, erfuhr, dass sie auch schon die Bordkarten für das zweite Leg von Abu Dhabi nach Melbourne hätten. Am Bordingschalter des Gates war es nunkein Problem, mir die entsprechende Karte auszudrucken.
Dann folgte der erste Hüpfer mit 6:30 Flugzeit von Zürich nach Abu Dhabi. Ca. 3 Std Groundtime in Abu Dhabi wurden genutzt um diverse WhatsApp auf den Weg zu bringen. 
Dann kam das zweite Leg. 12:30 im A 380 von Abu Dhabi nach Melbourne. Ein 8–10–Stundenflug im Segelflugzeug ist angenehmer und kurzweiliger. Es gab „All you can eat“; die letzte Mahlzeit habe ich verweigert, ich kam mir vor wie ne Weihnachtsgans. 
In Melbourne angekommen, ging ich gleich zum ersten Geldautomaten. Dem Rat meiner Tochter folgend habe ich entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten, keine australischen Dollars von zu Hause aus mitgenommen. 
Es ist gerade mal 4 Wochen her, dass ich den Englischtest mit Level 4 für den Flugfunk erfolgreich hinter mich gebracht habe, aber vor dem Geldautomaten fragt man sich dann schon warum da welche Begriffe stehen. Auf jeden Fall hat der Automat nach dem Drücken diverser Tasten und nach gefühlten 4 Minuten Eieruhr den Vorgang ohne das Geld auszuspucken, abgebrochen. 
Die Tante am Schalter der gleichen Bank ca. 100 m weiter konnte mir auch nicht helfen. Der nächste Automat war dann gnädig und ich hatte die ersten australischen Dollars in der Hand. 
Dann kam Zoll und die Spannung stieg schon etwas. Im Flugzeug mussten wir schon einen „Einfuhrschein“ mit diversen Daten ausfüllen. Wegen der diversen „elektronischen“ Bauteile habe ich angekreuzt dass ich Waren im Wert jenseits von 900 australischen Dollars dabei hätte.
Die Dame bei der „Vorprüfung“ ergänzte meine Abgaben und machte einen ganz dicken Kreis um besagtes Kreuz. Dann nahm ich mein Gepäck in Empfang und stellte mich beim zweiten Zollkontrollbereich an. Auf Grund meines „Einführscheines“ wurde ich dann zum dritten Bereich geleitet und von einer Dame in Empfang genommen. Auf ihre Frage nach den Gütern, erklärte ich ihr, dass ich Teilnehmer auf der WM wäre und u.a. Ersatzgeräte für das deutsche Team dabei hätte. 
Ich versicherte ihr, dass ich die Teile nach dem Wettbewerb wieder mit nach Deutschland nehmen würde. Danach bedankte sie sich dafür, dass ich das Kreuz gemacht hätte, wünschte mir einen schönen Aufenthalt in Australien und viel Erfolg beim Wettbewerb und lies mich ziehen. 
Das hätte ich in der freundlichen Art nicht erwartet.
Jetzt noch eine Telefonkarte besorgen und dann zum Parkhotel gegenüber dem Terminal. Da wollte der Autovermieter warten, den ich dann anrufen sollte.
Am Automaten mit den Telstra-Sim-Karten stehen dann meine Englisch Kenntnisse erneut auf dem Prüfstand. Da werden irgendwelche Codes verlangt. Der erste Versuch misslingt. Als ich mich vom Automaten abwende sehe ich Christoph vom polnischen Team mit seinem Sohn. Auch sie sind auf dem Weg nach Benalla und brauchen Sim-Karten. Gemeinsam schaffen wir es nach mehreren Versuchen dem Automaten 3 Karten zu entlocken. Ich biete ihnen an, sie mit nach Benalla zu nehmen. Ich hatte noch keine Schlafmöglichkeit für die Nacht und könnte bei ihnen übernachten. Es seien noch nicht alle ihres Teams da. Das nennt man neumodern glaube ich eine Win-Win-Situation.
Jetzt aber ab zum Parkplatz. Als ich vor dem Parkhotel stehe, stelle ich fest, dass mein Handy mit der noch deutschen Sim-Karte kein Netz hat. Alle Versuche dies zu ändern schlugen fehl. Also schnell die neue Telstra-Karte rein.... Aber schnell ist nicht.... Die Anmeldeprozedur verlangt viel Auskunft und scheitert letztendlich an der Adresse. Alle drei sind wir mit dem Versuch des Log-In beschäftigt. Ohne Handy klappere ich die Fahrzeuge auf dem Parkplatz ab. Ich habe die Hoffnung irgendein Schild von vanandute-hire zu finden. Nichts. In der Verzweiflung haue ich das nächste Pärchen an, welches mir über den Weg läuft. Are you Australiens or Tourists
Es waren Australier und nach 10 Min hatten wir mit ihrer Hilfe den Vermieter des Fahrzeuges gefunden. Nach Erledigung der Formalitäten machten wir uns auf den Weg nach Benalla.
Dort hat mich das polnische Team sehr freundschaftlich aufgenommen. Gemeinsam haben wir noch versucht meine Handys zu aktivieren. Das Ersatzhandy mit meiner deutschen Sim Karte und mein aktuelles Handy mit der neuen australischen Karte. Es gelang nicht. Nach dem obligatorischen Bier und einer Dusche ging es dann ab auf das Sofa.

PS: Die Aktivierung der australischen Sim-Karte, die bei Christoph und dessen Sohn keine 10 min dauerte, erfolgte bei mir erst nach 4 Stunden. Alles wird gut!


Montag, 26. Dezember 2016

Ankunft in Melbourne

Stephan hat während des Fluges nach Abu Dabi und Melbourne bereits einige internationale Mitstreiter getroffen, sodass wir davon ausgehen, dass die Flugzeit recht kurzweilig war.
Nachdem die Passage durch den Zoll erfolgreich war, erscheint die  Kommunikation mit der Heimatstation problematischer. Wir hoffen das sich dieser Verbindungsknoten über Nacht löst.
Stephan versucht dem Jetlag gemeinsam mit dem polnischen Team entgegenzuwirken und sucht auf dem polnischen Sofa ein paar Stunden Schlaf. 😴

Sonntag, 25. Dezember 2016

Zürich

Heute haben wir Stephan gut in Zürich abgeliefert... Wir haben unser Möglichstes getan um ihn bis dahin zu unterstützen, und es wäre gelogen, wenn wir nicht auch ein Stück weit erleichtert sind. In den letzten Tagen haben die Mail- und Telefonleitungen Benalla-bedingt geglüht 🙈 Wir hoffen auf etwas ruhigere Tage und gute Nachrichten aus Australien.
Die Arbeit des Bodenteams wird nun vertrauensvoll an Anne abgegeben. Sie konnte sich bisher noch etwas in Australien erholen.

Samstag, 24. Dezember 2016

Motivationsvideo

An unserem letzten Abend, den 24.12 mit Stephan im Jahr 2016 gab es eine ganz besondere Bescherung. Mit vielen tollen Beiträgen wurde ein Motivationsvideo erstellt. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle für eure Mithilfe. Er hat sich sehr gefreut und war gerührt über die lieben Worte und Wünsche.



Beitrag aus den Schaumburger Nachrichten vom 22.12.2016

Auf die Mitglieder des Luftsportvereins Rinteln wartet eine spannende Zeit. Vom 9. bis 21. Januar 2017 nimmt mit Stephan Beck einer der ihren an der Segelflug-Weltmeisterschaft im australischen Benalla teil.

Den kompletten Zeitungsartikel kann man hier lesen:

http://t.sn-online.de/Sport/Sport-lokal/Mikroskopisch-rein


Freitag, 23. Dezember 2016

Verpacken



Von Lasham zurück hieß es gleich wieder die Koffer packen:
Die DRF Luftrettung wollte mich auch mal sehen. Im August und September war ich ganze 20 Tage zu Hause. Die restliche Zeit verbrachte ich in Bad Berka und Regensburg.
Im August hatte ich noch zwei schöne Flugtage mit der EB 28 edition.


Die Tage im September galten dann den Vorbereitungen für den Transport der EB.
„Klinisch rein“ sollte das Flugzeug sein. Das kannte ich bisher nur vom Hubschrauber.
Man darf weder pflanzliche Stoffe (auch Holz) noch „Erde“ nach Australien einführen.
Also wurde erst einmal geputzt. Fahrwerk, Fahrwerkschacht, Spornrad und Flächenrädchen wurden peinlichst genau gereinigt. Kein Grashalm und kein Staubkorn durfte dranbleiben. Dies hat einige Zeit in Anspruch genommen. Bin gespannt, was passiert, wenn die Australier bei der Einfuhr eine tote Mücke im Flugzeug finden. Sie könnte ja tausend Larven hinterlassen haben. :-) 
Es nahm einige Tage in Anspruch, bis das Flugzeug nebst Zubehör im Anhänger verstaut war. Im hinteren Instrumentenpilz wollte ich für Holger außer dem vorhandenen Fahrtmesser und einer Variorundanzeige noch ein LX 9050 einbauen. Also musste auch dafür noch ein kleines passendes Instrumentenbrett angefertigt werden. Das LX 9050 als Leihgabe von Michael Seischab ist inzwischen ebenfalls angekommen, muss aber nun in meinem Gepäck mit nach Down Under.
Mit dem LX 9050 hat Holger auf dem Co-Pilotensitz die gleiche Anzeige wie ich vorne.

Und dann war da noch was mit der Zulassung des Flugzeuges.
Wie ca. die Hälfte aller an der WM teilnehmenden Flugzeuge, hat auch die EB 28 edition eine „Permit to Fly“ Diese wird aber nicht weltweit anerkannt. Also heißt es, bei der australischen Behörde, der „Civil Aviation Safety Authority“ eine entsprechende Erlaubnis einzuholen.
In der ersten Mail waren 8 Punkte aufgeführt.
Den letzten, achten Punkt gebe ich mal im Original wieder:
After the above information has been submitted, a CASA fee estimate will be supplied to you.
Aha, auch in Australien wollen sie nur unser Bestes...
Nach einigen Telefonaten mit Walter Binder (bei ihm befindet sich ja die Flugzeugakte), hatte ich die Papiere zusammen. Kurzzeitig wurde der Scanner zur „Heizungsunterstützung“ eingesetzt und danach die Unterlagen in elektronischer Form nach Australien übermittelt.
Etwas später kam dann eine weitere Mail aus Down Under mit zusätzlichen 5 Punkten bezüglich der Zulassung des Flugzeuges. Nur gut, dass die EB noch nicht ganz verpackt war. Unter anderem wurden noch Bilder von der Instrumentierung und dem Flieger selbst mit Kennzeichen verlangt.
Langsam stellte sich mir die Frage, was da noch alles verlangt wird.
16 Mails fanden den Weg von Helpsen nach Down Under und zurück. Dann wurden am 28.09. die Unterlagen von unserem australischen Ansprechpartner an die Behörde übermittelt.
Inzwischen ist Warten angesagt und ich hoffe, dass wir vor dem Ende der WM in die Luft dürfen. :-)

Langsam rückte auch das Verladen der Flugzeuge immer näher.
Insgesamt wurden 3 Container geordert. 2 davon auf die Hahnweide bei Kircheim unter Teck und der dritte zur Firma Spindelberger in Edermünde/Grifte.
Die EB 28 sollte zusammen mit der EB 29 von Tassilo Bode und den beiden 18m-Fliegern von Matthias Sturm und Mario Kiesling in den Container, der zur Firma Spindelberger geordert wurde.
Dort sollte ein „Gestell“ stehen auf welches die Flugzeuge verzurrt werden sollten. Das Gestell sollte dann in den Container....
Am letzten Wochenende im September sollten dann die Flugzeuge verladen werden. Tassilo und ich entschieden uns schon für Donnerstag, den 29., da Tassilo danach in den Urlaub wollte. Die „Süddeutschen“ Matthias und Mario wollten dann am Samstag nach Edermünde kommen.

Zwei Wochen vor dem geplanten Verladetermin überschlugen sich dann die Ereignisse.
Am 14.09. ein Tag vor meinem Dienstantritt in Bad Berka erhielt ich die Mail, dass wir nun die Flugzeuge per „Carnet“ versenden könnten. Dieses Carnet könnten wir bei der IHK erwerben. Zusätzlich bräuchten wir noch eine Bankbürgschaft...
15 Minuten vor Geschäftsschluß war ich bei meiner IHK in Stadthagen. Natürlich war der entsprechende Mitarbeiter nicht da. Die einzige anwesende Dame verkaufte mir ein Carnet und gab mir diverse Telefonnummern. Danach glühten sowohl die Telefon- als auch die Mailleitungen.
Und am Donnerstag fuhr ich nach Bad Berka.
Das Carnet wird benötigt, um eine Ware (Segelflugzeug) zoll- und steuerfrei für eine bestimmte Zeit in ein anderes Land einzuführen. Die IHK gibt dafür die Garantie und möchte deshalb von uns eine Bankbürgschaft über ein Drittel des Warenwertes. Zunächst kursierten diverse Warenwertvorschläge durchs Netz. Letztendlich war aber klar, dass wir reelle Werte angeben mussten.
Ups... bei dem Flugzeugwert schießt die Bankbürgschaft gleich mal in Richtung 60 Mille.
Bis zum geplanten Verladetermin war ich gerade mal einen Freitag und Samstag zu Hause.
Wie sollte das funktionieren? Ich glaube das wäre dann der Showstopper gewesen.
Walter Binder rettete mich dann aus der Patsche. Er bot mir an, das Carnet über seine Firma abzuwickeln, zumal er ebenfalls die Carnets für Michaels WM-Flieger und für seinen eigenen Flieger beantragt hat.
Dann war da noch die Zollaktion. Wir sollten mit dem Flugzeug zu unserem örtlichen Zoll und dort das Carnet abstempeln lassen. Danach sollte noch der Zoll nach Edermünde kommen und checken, ob die Flugzeuge auch im Container sind. Da ich am einzigen mir verbleibenden Freitag nicht noch mit dem Anhänger nach Hameln oder Hannover fahren wollte, sollte das Abstempeln der Carnets für uns in Edermünde stattfinden. Am 22.09., auf dem Rückweg von meinem Dienst in Bad Berka fuhr ich wieder bei Walter Binder vorbei. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass der Zoll in Kassel wohl kein Personal hat, um die Zollkontrolle in Edermünde zu bewerkstelligen. Nach einem Telefonat mit Tassilo sollte dann Walter Binder das Carnet zu Tassilo senden. Ich war ja nur am folgenden Freitag und Samstag zu Hause. Ab Sonntag war ich schon wieder in Bad Berka eingeteilt. Das Risiko, dass mich das Carnet in Helpsen nicht erreicht war mir zu groß. Nach Bad Berka wollte ich es auch nicht nachsenden lassen, da ich mir nicht sicher war, ob immer jemand anwesend sein würde, wenn es per Einschreiben ankommen würde. Ein Telefonat mit dem Zollamt in Kassel ergab dann, dass ich mit dem Flugzeug im Anhänger bei ihnen vorbei kommen könnte. Sie würden mir dort dann das Carnet abstempeln.
Für Donnerstag, den 29.09. hoffte ich dann auf ein geregeltes Dienstende. Dies trat zu meiner Zufriedenheit auch ein. Also startete ich um 08:00 Richtung Edermünde. Die EB hatte ich schon am 25.09. auf dem Weg nach Bad Berka bei der Firma Spindelberger abgestellt.
Bei der Ankunft in Edermünde sah ich den leeren Container aber kein Gestell??
Das Gestell sollte wohl nicht genutzt werden. Genaueres wüsste der Chef, der zu diesem Zeitpunkt aber noch in Puimoisson (Südfrankreich) oder gerade so auf dem Rückweg war. Kurze Zeit später traf dann Tassilo mit seinem Helfer Uwe sowie seinem Flieger ein. Ich konnte das für mich so wichtige Carnet von ihm in Empfang nehmen und hatte alle Zeit der Welt um die 14 km zum Zollamt nach Kassel zu fahren. Die Zollformalitäten waren schnell erledigt.
Zurück in Edermünde wurde uns dann mitgeteilt, dass der Chef, Alfred Spindelberger ca. 14:00 in Kassel landen würde. Nach einer kurzen Verschnaufpause Alfred Spindelbergers ging es dann los.
Fakt war, dass das von uns kommunizierte Gestell für unsere Flugzeuge nicht passt. Es mussten also neue Einbauten erstellt werden. Zunächst sollten jedoch die beiden Rümpfe im Container positioniert werden, was relativ schnell von statten ging.
Die Schweißarbeiten und das Anpassen an die verschiedenen Flugzeugteile benötigten jedoch ihre Zeit. Man merkte jedoch sofort, dass Alfred vom Fach ist, und solche Einbauten nicht zum ersten Mal konstruiert. Alles war durchdacht und sinnig.
Tassilo und sein Helfer Uwe hatten vorsorglich schon eine Übernachtung in Kassel eingeplant und Zimmer gebucht. Am späten Nachmittag hat Tassilo dann auch für mich noch ein Zimmer nachbestellt.
Gegen 18:00 waren dann die ersten 4 Tragflächenteile sowie die beiden Rümpfe im Container verstaut.
Wir verließen Grifte in Richtung Kassel, bezogen unsere Hotelzimmer, suchten eine nette Kneipe und ließen den Abend  bei einer Gerstenkaltschale gemütlich ausklingen.
Am 30.09. standen wir dann wieder um 08:30 bei der Firma Spindelberger auf der Matte.
Flügel rein in den Container; Flügel raus aus dem Container; Halterungen schweißen und wieder einladen. Es dauerte. 6 Tragflächenteile sowie die beiden Höhenruder waren noch zu verstauen. 


Gegen 18:00 verließen wir Grifte. Unsere beiden Höhenruder sowie die äußeren Flächenteile der EB 28 lagen da noch in der Werkshalle. Allerdings waren da schon die Flächenauflagen für die Flieger von Mario und Matthias fertiggestellt. Den Transportanhänger habe ich noch am selben Abend zur Firma Binder nach Ostheim Rhön gefahren. Zwischen 01:00 und 02:00 war ich dann zu Hause.
Am Samstag, den 01.10. haben dann Mario und Matthias ihre Flieger eingeladen. Als ich mich gegen 16:00 dann mal bei ihnen über den Stand der Dinge informieren wollte, war ich total überrascht, dass sie schon auf dem Rückweg waren.



Alfred Spindelberger hat dann noch mit seinen Mannen eine Sonderschicht eingelegt um die Höhenruder und diverse äußere Flügelteile zu verstauen. Am Dienstag, den 04.10. wurde dann der Container verschlossen und ging auf die große Reise.
Auch ich nahm eine kleine Auszeit und erkundete Dänemark mit meiner Frau Angelika.
Just als wir am nördlichsten Zipfel Dänemarks waren, umrundete auch unser Dampfer mit den Containern diesen Zipfel auf dem Weg in die Ostsee. Nicht gerade die kürzeste Strecke nach Australien. Er hat wohl noch ein paar Container geschultert bevor er endgültig nach Australien fuhr.
Es wurde etwas ruhiger; nur Kleinigkeiten waren noch zu erledigen:
Die Flugtickets waren schon lange gebucht, aber ein Visa musste beantragt werden.
Das war recht einfach und per Internet schnell erledigt.
Wir brauchten noch die FAI Sportlizenz (Federation Aeronautique International).
Dann musste ich noch meinen „grauen Lappen“ gegen den neuen Scheckkarten-Führerschein  eintauschen und einen internationalen Führerschein besorgen. Mit dem „grauen Lappen“ hätte ich wohl kein Mietauto erhalten.
Mehrere Mails wurden noch bezüglich möglicher Ersatzinstrumente umhergesendet.
Dann der 21.11. ein kleiner Schreck:
Nach zweimonatiger Wartezeit die Mail der Civil Aviation Safety Authority:
Please find attached Special Flight Authorisation CASA SA 16/207 for D-KPWD.
Die EB hat aber das Kennzeichen D-KPWB
Die Änderung wurde gleich auf den Weg gebracht. Wenn das noch mal 2 Monate dauert ist die WM vorbei...
Am 08.12. dann die Erlösung. Die Mail mit der berichtigten Fluggenehmigung.
Zu diesem Zeitpunkt war auch der Dampfer mit unseren Containern in Melbourne angekommen.
Am 19.12. dann der richtige Schocker.
Auf dem Rückweg vom Friseur (Die Haartracht musste noch den zu erwarteten Temperaturen angepasst werden) erreichte mich folgende WhatsApp:
„Unsere Flugzeuge liegen wohl als Einzelteile im Hafen“
Da hatte ich dann schon leicht feuchte Augen, und es waren keine Freudentränen...
Nach den Vorbereitungen und dem finanziellen Einsatz liegen die Flugzeuge irgendwo im Hafen.
Das geht ja gar nicht. Nach bangen Stunden dann die Aufklärung.
Aus irgendeinem unerklärlichen Grund wurden alle unsere Container von der Australian Quarantine Inspection geöffnet und ausgepackt.
Das war bisher noch nie geschehen und sollte eigentlich verhindert werden. Dabei haben sie wohl in Unkenntnis der Konstruktion sowie deren Funktion die beiden „kleinen“ Anhänger aus ihrem Container entpackt und es nachher nicht mehr geschafft diese zu verstauen.
Wir hoffen, dass die Flugzeuge keinen Schaden genommen haben und müssen diese nach unserer Ankunft selbst nach Benalla transportieren.
Inzwischen sitze ich in Lörrach auf gepackten und gewogenen Koffern.
Am 25.12. geht dann mein Flieger ab Zürich nach Melbourne.


Nun ist es an der Zeit mich auch mal bei Walter Eisele zu bedanken. Unvorstellbar, was er auf ehrenamtlicher Basis bezüglich der gesamten Organisation, des Transportes der Flugzeuge sowie beim Troubleshooting geleistet hat!
Auch Cornelia Gonet vom DAeC möchte ich nicht unerwähnt lassen. Sie hat uns viel zugearbeitet und uns immer dezent auf anstehende Punkte hingewiesen.